HESSISCHER LANDTAG
gefühlte Demokratie Sektion 3 Anfeindungen, Feindseligkeit, Hass und Gewalt
00:00 Prof. Dr. Sabine Mecking
06:49 Prof. Dr. Carola Dietze
41:46 Prof. Dr. Hannah Ahlheim
1:03:05 PD Dr. Silke Fehlemann
Historikerin Carola Dietze (Professorin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena) über den Terrorismus als transatlantische Erfindung und über Taktik, Technologie und Öffentlichkeit.
Die Veranstaltung fand am 13. Februar 2017 im Hamburger Institut für Sozialwissenschaften statt.
28. HELMSTEDTER UNIVERSITÄTSTAGE 2022
Im Rahmen der Helmstedter Universitätstage befassten sich Wissenschaftler im Helmstedter Juleum mit den vielen Aspekten rund um das Thema "Attentat und Gesellschaft".
EVANGELISCHE AKADEMIE FRANKFURT
Carola Dietze / Claus Leggewie: Der 11. September 2001 als Schlüsselereignis des 21. Jahrhunderts
Diskussion vom 23. September 2021 mit Prof. Dr. Carola Dietze (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Prof. Dr. Claus Leggewie (Justus-Liebig-Universität Gießen), moderiert von Dr. Margrit Frölich (Evangelische Akademie Frankfurt). Kaum ein Ereignis hat die Welt so erschüttert wie die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington am 11. September 2001. Die Anschläge auf die USA vor 20 Jahren markieren ein neues Kapitel der Weltpolitik. Ohne den 11. September 2001 hätte es vermutlich keinen Krieg im Irak gegeben, auch keine Militärintervention in Afghanistan, und die westlichen Gesellschaften sähen sich weniger der Bedrohung durch Terroranschläge fanatischer Islamisten ausgesetzt und zur Verteidigung der westlichen Demokratie und Lebensweise herausgefordert. Wie die Anschläge vom 11. September 2001 die Welt verändert haben und wie ihre Folgen unsere Gegenwart prägen, darüber diskutieren wir.
Carola Dietze (Friedrich-Schiller University of Jena, Germany). The Invention of Terrorism in the 19th Century in Europe, Russia and the United States
Presentation at 27th Bathhouse Readings (May 29, 2021): nlobooks.ru/events/konferentsii/27th-bathhouse-readings-anthropology-of-violence-state-society-culture
It is often assumed that modern-day terrorism emerged as a specific type of political violence in nineteenth century Russia. To underpin this assumption, the literature typically points to Dmitrij V. Karakozov’s failed shooting of Russian Czar Alexander II in 1866 and/or to the foundation of the group Narodnaya volya in 1879, whose members assassinated Tsar Alexander II. in 1881 using terrorist tactics. Historian Carola Dietze examines key cases of terrorist violence from a brief but decisive eight-year period to show that the first modern acts of political terrorism occurred considerably earlier than has generally been acknowledged. Moreover, transnational communication played a more significant role than has been widely recognized to date. Dietze argues that the dissemination of news about terrorist violence was at the core of a strategy that aimed for political impact on tyrants or rulers as well as the general public. She also reveals how the spread of knowledge about terrorist acts was from the outset a transatlantic process between Europe, Russia and the United States. Two incidents, their context, and their impact form the centerpiece of her argument. The first is the failed attempt to assassinate French Emperor Napoléon III by Felice Orsini in 1858, in an act intended to trigger a European revolution and achieve Italian unity and democracy. The second case study offers a new reading of John Brown's raid on the arsenal at Harpers Ferry in 1859, as a decisive moment in the abolitionist struggle and occurrences leading to the American Civil War. Three further examples from Germany, Russia, and the US are Oskar Becker’s attempted assassination of German Emperor Wilhelm I in 1861, John Wilkes Booth’s murder of President Abraham Lincoln in 1865, and Dmitrij V. Karakozov’s failed shooting of Russian Czar Alexander II in 1866. They illuminate the transfer and reception processes as well as the development of the tactic by first imitators. With their acts of violence, the “invention” of terrorism was completed. Terrorism has existed as a tactic since then and has essentially only been adapted through the use of new technologies and methods.
HAMBURGER EDITION
Terroristischer Gewalt ist ein »kommunikatives Element« zu eigen: Der Terrorismus kann nur dann die von den Gewalttätern intendierten psychologischen und politischen Wirkungen entfalten, wenn über ihn berichtet wird, wenn der Schrecken – denn nichts anderes bedeutet »Terror« –, der von den Taten ausgeht, nicht am Anschlagsort verbleibt, sondern eine breite Öffentlichkeit erreicht. Möglich wurde dies erst durch die Entstehung von Massenmedien und Massenöffentlichkeit in Europa, Russland und den USA während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Der Historikerin Carola Dietze zufolge lassen sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts fünf Einzelpersonen identifizieren, die sich wechselseitig inspirierten und innerhalb von nur acht Jahren die Handlungslogik des »modernen« Terrorismus verstanden und anwendeten. Die entscheidende Gemeinsamkeit dieser »Erfinder« des Terrorismus war dabei nicht ideologischer Art. So trat einer von ihnen für die Abschaffung der Sklaverei in den USA ein – einem anderem sollte nur sechs Jahre später die Ermordung jenes US-Präsidenten gelingen, der die Sklaven befreite. Sie bestand vielmehr darin, dass diese fünf Terroristen die Wechselwirkungen zwischen inszenierter Gewalt, Medienberichterstattung und deren politischen Effekten erkannten.
Guest: Carola Dietze is Professor for Modern History (Chair) at Friedrich Schiller University Jena and author of The Invention of Terrorism in Europe, Russia, and the United States.
Der Offene Hörsaal der Freien Universität Berlin: Interdisziplinäre Ringvorlesungen für die breite Öffentlichkeit.
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